Gedenk- und Erinnerungskultur in Berlins Mitte – Wurzeln der deutschen Identität

Exkursion der Geschichtsleistungskurse (Jg. 12) nach Berlin

In unserem Unterricht haben wir, die Geschichtsleistungskurse des Jahrgangs 12, bereits mehrmals die Themen Luther und Reformation, Nationalsozialismus und allgemein wichtige historische Ereignisse behandelt. Bei unserem Ausflug in die wunderschöne Stadt Berlin am 21.9.2017 haben wir viele Orte sehen können, die Zeugen davon waren: beispielsweise das Brandenburger Tor, durch welches Napoleon am 27. Oktober 1806 mit seinen Truppen einzog, nachdem Preußen den Vierten Koalitionskrieg gegen Frankreich verloren hatte. Wir konnten aber auch Orte sehen, die an traurige Ereignisse aus der Zeit des Nationalsozialismus erinnern, wie den Ort der Berliner Bücherverbrennung. Es war ein Ausflug, der viele unserer Kursthemen aufgriff und uns mal raus aus dem Kursraum und rein ins bewegte Lernen brachte oder auch den sogenannten „lebendigen Geschichtsunterricht“ nahelegte. 

DSCF0442 Ausschnitt

Der Tag fing schon sehr früh für uns an: Sehr müde, aber gespannt fuhren wir zunächst über vier Stunden Bus, wurden mit Stadtplänen ausgerüstet und unser Tagesablauf wurde präzisiert. Unser erster Stopp war der Gropius-Bau, der eine Ausstellung zum Thema „Der Luthereffekt – 500 Jahre Protestantismus in der Welt“ anbot. Sie lädt zu einer Zeitreise ein, die den Protestantismus auf vier Kontinenten beleuchtet und zeigt, was der Protestantismus auf der Welt bewirkt, welche Konflikte er ausgelöst und welche Bedeutung er hat. Wir wurden zunächst in einzelnen Gruppen von Museumsguides durch die Ausstellung geführt und haben – in den Führungen und anschließend auch individuell – etwas über die Reformationen vom 16. Jahrhundert in den USA, Schweden, Tansania und Korea gelernt. Es war sehr interessant, wie unterschiedlich die Reformationen verliefen und was alles der „Luthereffekt“ war.

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Nachdem wir uns im Gropius-Bau mit der Geschichte Martin Luthers und den weltweiten Einflüssen der Reformation auseinandergesetzt haben, besuchten wir kursweise einige Denkmäler und stellten sie uns mit Gruppenreferaten gegenseitig auf diesem „Denkmalspaziergang“ vor. Dabei wurde der Fokus nicht auf eine besondere Zeitspanne, sondern auf den Errichtungszweck und die Interpretation der Denkmäler gelegt.

Karte mit Route

Bei dem ersten Denkmal, dem „Holocaust-Mahnmal“ zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor, vertieften wir auch die Problematik abstrakter Denkmäler. Wir beobachteten Touristen, die sich auf den Säulen sonnten oder zwischen ihnen hindurchrannten, weil sie nicht erkannten, wie unangemessen ihr Verhalten angesichts der Bedeutung des Denkmals für die ermordeten Juden Europas ist.

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Die Siegessäule auf dem Großen Stern, ein Nationaldenkmal der Einigungskriege, betrachteten wir vom Brandenburger Tor aus. Dieses fiel besonders auf, weil seine Interpretation nach der Erbauung Ende des 18. Jahrhunderts immer wieder anders ausgelegt wurde. So war es nach der Machtübernahme ein Symbol des nationalsozialistischen Deutschlands, aber ist heute ein Mahnmal der Teilung und Symbol der Freiheit und deutschen Einheit.

Ges 4E1 BrandenburgerTor 5

„Unter den Linden“ gingen wir weiter zu dem Reiterdenkmal für Friedrich den Großen, das für seine Politik als Vertreter des aufgeklärten Absolutismus steht und zur Erinnerung an seine Reformen, wie z.B. die (eingeschränkte) Pressefreiheit oder die Abschaffung der Folter, errichtet wurde. Das Mahnmal zu Erinnerung an die Bücherverbrennung auf dem Bebelplatz erinnert an das Schicksal der Autoren von Werken, die nicht mit der Ideologie des Nationalstaates übereinstimmten und deren Bücher deswegen zur „inneren- und äußeren Reinigung“ verbrannt wurden. Schräg gegenüber vom Bebelplatz schauten wir uns die „Neue Wache“, die, wie das Brandenburger Tor, nach ihrer Errichtung im 19. Jahrhundert als Mahnmal verschiedener historischer Ereignisse galt. Heute ist sie die Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Als letztes Denkmal besuchten wir Gedenkstein für die Herbert-Baum-Gruppe am Lustgarten, der an den Wiederstand der antifaschistischen Widerstandsgruppe gegen die von den Nationalsozialisten inszenierte antikommunistische Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies“ im Jahr 1942 erinnert. Herbert Baum und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter versuchten die Ausstellung, die rassistische, kulturelle und politische Vorurteile zu einem primitiven Bild der Sowjetunion zusammenfügte, in Brand zu setzen.

Nachdem wir für unsere Vorträge doch ein bisschen länger als geplant gebraucht hatten, mussten wir uns beeilen rechtzeitig zu unserem nächsten Termin in der „Topographie des Terrors“ zu kommen.

Hier wurden wir erneut in drei Gruppen zu drei unterschiedlichen Führungen eingeteilt. Die „Topographie des Terrors“, direkt neben dem Gropius-Bau gelegen, ist ein Erinnerungsort zur Dokumentation und Aufarbeitung des Terrors zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland. Von 1933 bis 1945 befanden sich auf diesem Gelände wichtige Zentralen des nationalsozialistischen Terrors wie das Geheime Staatspolizeiamt oder der Sicherheitsdienst. In der Dauerausstellung haben wir uns den zentralen Institutionen SS und Polizei sowie von ihnen verübten Verbrechen und schließlich Opfergruppen des NS-Regimes gewidmet. Die weiteren von uns besuchten Ausstellungsbereiche waren eine Sonderausstellung „Martin Luther im Nationalsozialismus“ und der Geländerundgang.

Gegen Abend haben wir uns nach diesem langen, aber sehr erfolgreichen und lehrreichen Tag wieder auf den Weg nach Hause gemacht.

Für die Organisation und Durchführung dieser Exkursion geht ein großer Dank an unsere Geschichtslehrerinnen und -lehrer Herrn Drescher, Frau Rosche und Frau Schleinitz sowie an Frau Hanke, die uns begleitet hat.

Gruppenfoto alle 1

Text: Greta Lüdemann/Kerrin Riedel/Fenja v. Rönn/Drs

Fotos: Drs

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