Ostpreußen in Lüneburg

Am 16. Juni 2015 wurde unser Geschichtskurs (GES4E1/Storre) von Frau Straatman und Herrn Dr. Eckert vom Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg besucht, um uns über die Situation der ostpreußischen Flüchtlinge bei ihrer Ankunft in Niedersachsen zu informieren. Der Vortrag war angelegt, dass wir Schüler Fragen stellen konnten, aber auch andere Fragen beantworten mussten sowie an vielen Stellen zum Mitdenken angeregt wurden.

Frau Straatman und Herr Dr. Eckert waren am 24. Juni 2015 auch im Geschichtskurs von Herrn Drescher (Fotos), im Juli werden sie im Geschichtskurs von Frau Pfau sein.

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Am Anfang erzählte uns Frau Straatman die Geschichte des Museums und warf die Frage in den Raum, warum es in Lüneburg ein Museum für die ostpreußischen Flüchtlinge/Vertriebene gebe. Die Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg hatten wir ausführlich im Unterricht behandelt und wussten, dass viele Flüchtlinge aus Ostpreußen nach Niedersachsen geflohen waren. Frau Straatman ergänzte, dass sich vor allem in Lüneburg viele Zugewanderte angesiedelt hätten. So sei zuerst 1958 ein Ostpreußisches Jagdmuseum eröffnet worden, ab 1987 dann ein Ostpreußisches Landesmuseum, um an die ostpreußische Kultur zu erinnern.

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Im zweiten Teil des Vortrages berichtete Herr Dr. Eckert über die Flucht und Vertreibung der Deutschen aus dem Osten, wobei er hauptsächlich auf die Ostpreußen einging. Auffällig war auf einer Karte, die die Verteilung der Flüchtlinge um 1950 zeigte, dass viele Flüchtlinge/Vertriebene, die nach Westdeutschland gekommen waren, sich an der östlichen Grenze der westlichen Besatzungszonen bzw. der Bundesrepublik niederließen, d.h. an der Grenze zur Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) bzw. DDR, da sie zunächst noch die Hoffnung hatten, irgendwann nach Hause zurückzukommen. Herr Dr. Eckert zeigte uns einige Bilder von Flüchtlingsunterkünften, deren Qualität stark schwankte – von einfachen Nissenhütten bis hin zu umgebauten Bunkeranlagen und den schließlich vielerorts gebauten Flüchtlingssiedlungen.

Die Regierung versuchte, allen Flüchtlingen/Vertriebenen eine Lebensgrundlage zu geben. So wurden zum Beispiel auch an sie Essensmarken ausgeteilt, welche Rationen garantierten, die freilich wesentlich geringer waren als das, was man heute als Existenzminimum betrachtet.

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Durch die Materialnot, welche in der Nachkriegszeit vor allem unter der Gruppe der Flüchtlinge/Vertriebenen groß war, wurden die Flüchtlinge/Vertriebenen kreativ und fertigten aus altem Kriegsmaterial verschiedenste Haushaltsgegenstände an, so genannte Konversionsware. So wurde zum Beispiel aus einem alten Stahlhelm ein Sieb oder aus dem Holzstock einer Stockgranate ein Kartoffelstampfer. Not macht erfinderisch!

Da die Familien oft relativ groß waren, musste auch für eine entsprechend große Anzahl an Menschen gekocht werden, was in vielen Fällen nur einmal am Tag geschehen konnte, da man sich die Kochstelle mit anderen Familien teilte. Hierfür verarbeiteten die Flüchtlinge weiteres ehemaliges Kriegsmaterial zu so genannten Schlachttöpfen, welche etwa zwei bis dreimal so groß waren wie ein heutiger Kochtopf.

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Auch Kalender und Kinderbücher wurden gezeichnet und geschrieben, um wieder ein Stück weit in die Normalität zurück zu finden. Besonders schöne und anrührende Exemplare hatten Frau Straatman und Herr Dr. Eckert aus dem Fundus des Museums für uns zur Ansicht mitgebracht.

Ges eN OLL 150624 4Bei der Auswertung des Besuches waren sich die Kurse einig: Der Vortrag war sehr lehr- und hilfreich. Frau Straatman und Herr Dr. Eckert haben uns einen besonderen Einblick in die Thematik gewährt, der mit dem Schulbuch kaum zu verwirklichen ist. Ein Besuch des Museum, das gerade wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist, wäre noch spannender gewesen – aber das könnte nach der Wiedereröffnung der Ausstellung nachgeholt werden.

Text: Anna Nechytailo und Niklas Krumm

Fotos: Drs

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